Taubnessel
Taubnesseln mit ihren leuchtend-weißen Blüten schmücken im Frühjahr Weg- und Wiesenränder sowie Böschungen in kleinen Kolonien, oft auch in Gesellschaft von Brennnesseln, obwohl sie
nicht mit diesen verwandt sind. Sie verbreiten sich besonders gern auf nährstoffreichen Flächen. Bienen lieben sie sehr, worauf auch
ihr Volksname „Bienenhütel“ hinweist.
Beschreibung: An vierkantigem, hohlem und leicht behaartem Stängel sitzen gegenständige, herzförmige Blätter mit grober Zähnung, vorne zugespitzt. Die weißen Lippenblüten sind quirlig um den Stängel angeordnet und duften schwach nach Honig. Sie locken so Insekten an, die sich gerne auf ihren Lippen niederlassen.
Sammelgut und -zeit: Bereits ab März und bis in den Oktober hinein kann gesammelt werden. Wirksame Teile dieses Wildkrautes sind die Blüten, blühenden Sprossenspitzen und die jungen Blätter. Angenehmerweise „brennen“ ihre Blätter und Stiele nicht wie die der ähnlich aussehenden Brennnessel.
Verwendung: Geschmacklich ähneln die Blätter der Taubnessel denen der Brennnessel, ihr Aroma ist allerdings dezenter. Die zarten Sprossen können als Gemüse, in Aufläufen mit Kartoffeln oder Nudeln, aber gerne auch mit Fisch kombiniert werden. Ihre duftenden Blüten geben Salaten und Brot oder Aufstrichen eine besondere, leicht-süße Note.
Gesundheitlicher Wert: Das Wildkraut ist reich an Vitamin B und C wie auch an ätherischen Ölen, Gerbstoffen, Glykosiden, Saponinen und Schleimstoffen. So wirkt es blutreinigend und schleimlösend bei Atemwegserkrankungen, entgiftend in der Frühjahrskur, beruhigt die Haut und lindert deren Entzündungen.
Vogelbeere
Vogelbeeren erweisen sich als außergewöhnlich anpassungsfähig: Ob in Tiefland oder Hochgebirge, überall, außer auf kalkhaltigen Böden, gedeiht der frostharte Baum. Botanisch korrekt heißt er Eberesche. Seine prächtigen Beerendolden leuchten in orangeroten Farben und locken Scharen von Vögeln an. So wurden früher die Äste mit Leim bestrichen und ihre Beeren zum Vogelfang genutzt, daher der Name.
Beschreibung: Die gezähnten ovalen Blätter sitzen paarweise an den Stängeln. Im Frühjahr erscheinen sie saftig-grün, im Herbst dagegen deutlich dunkler. Die etwa erbsengroßen Beeren hängen in markanten Dolden an den Enden der Zweige.
Sammelgut und -zeit: Blüten und grüne Blätter werden im Frühjahr (Mai bis Juni) gepflückt. Die Erntezeit der reifen Beeren ist im frühen Herbst bis Oktober. Die gezüchteten Früchte der Edel-Eberesche sind frei von Bitterstoffen und werden im August bis September geerntet.
Verwendung: Vogelbeeren sind, trotz weitverbreiteter Meinung, nicht giftig, sollten jedoch nicht roh genossen werden. In gekochtem Zustand bereitet man köstliches Mus, Chutney oder Likör aus ihnen. Man sollte sie entweder nach dem ersten Frost pflücken oder vor der Zubereitung für ein bis zwei Tage in der Tiefkühlung frosten. Die Blätter können auch als Tee Verwendung finden.
Gesundheitlicher Wert: Die Vogelbeere wird seit jeher als Heilpflanze geschätzt. Der hohe Gehalt der Beeren an Vitamin C dient dem Aufbau von Knochen und Bindegewebe. Ihr Gehalt an Provitamin A kommt den Augen zugute. Die Parasorbinsäure wandelt sich beim Erhitzen in Sorbinsäure um und wirkt als natürliches Konservierungsmittel.