Giersch
Giersch breitet sich an Wald- und Wegrändern gerne unter schattig-feuchtem Gebüsch aus. Als eines unserer ältesten Wildgemüse war er schon bei den Neandertalern beliebt. Die Römer schätzten die Würze der »Soldaten-Petersilie«. Sein kulinarischer Wert geriet jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg in Vergessenheit. Seit einigen Jahren steht er wieder als beliebtes Wildgemüse selbst in feinen Restaurants auf der Speisekarte.
Beschreibung: Drei Blätter gruppieren sich gespreizt wie ein Ziegenfuß um die Blattachse, daher auch sein Name »Geißfuß«. Der grüne Stängel ist kantig, gefurcht und innen hohl. Aus den Nebenästen wachsen im späteren Stadium die weißen Blütendolden.
Sammelgut und -zeit: Die jungen zarten Blätter und frischen Triebe sammelt man am besten im April und Mai, die ausgewachsenen Blätter nur vor der Blüte bis Juli bzw. August. Man achtet am besten nur auf die ausgeprägte Form der grünen Blätter, denn seine blühenden Dolden ähneln sehr seinen giftigen Verwandten, dem gefleckten Schierling, der Hundspetersilie oder auch dem Riesen-Bärenklau.
Verwendung: Mit dem Giersch lassen sich, ähnlich wie mit der Petersilie, deftige Suppen und Eintöpfe zubereiten. Ebenso gibt er Smoothies das besondere Aroma. Er ist auch zusammen mit acht weiteren Frühlingskräutern Bestandteil der »Gründonnerstagssuppe«.
Gesundheitlicher Wert: Ein wahrer Kraftprotz ist dieses scheinbar zarte und zugleich robuste Wildkraut. Er wartet mit zahlreichen Vitaminen und den Mineralien Kalium, Eisen, Kupfer sowie Mangan auf. Kulinarisch interessant in Duft und Geschmack, wirkt er zugleich entzündungshemmend und reinigend – ein regelrechtes Allroundtalent.
Gundermann
Gundermann ist ein aromatisches Gewürz- und Heilkraut, das bereits die Römer und Germanen als „wilde Petersilie“ schätzten. Als eine der ersten essbaren Wildpflanzen begrüßt er bereits Ende März den Frühling mit seinen kleinen blauen Blüten, die gerne von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen besucht werden.
Beschreibung: An Waldrändern, auf Wiesen, in Auen und naturbelassenen Gärten ist er häufig zu finden, auf beweideten und oft betretenen Böden jedoch eher selten. Seine Triebe mit den herzförmig-rundlichen, gekerbten Blättchen kriechen auf dem Boden oder ranken an Hecken und Zäunen bis zu einer Wuchshöhe von 10 bis 15 cm, daher sein Volksname „Heckenkieker“.
Sammelgut und -zeit: Die beste Sammelzeit, um ihn als Gewürz zu nutzen, ist bei Blühbeginn von März bis April, doch kann man die Triebe fast das ganze Jahr über ernten. Nach der Blüte biegen sich die vorher aufstrebenden Sprosse zu Boden und wachsen horizontal weiter, sodass er größere Flächen bedeckt.
Verwendung: Er würzt mit Blättern und Blüten sowohl pikante wie auch süße Speisen und Getränke oder Tee. Der kräftige, leicht scharf-bittere Geschmack passt zu Salaten, in Kräuterbutter oder als Suppengrün und in getrockneter Form in Kräutersalz. Doch sollte man beim Würzen dezent vorgehen, denn sein Bitterstoff kann in großen Mengen unbekömmlich wirken.
Gesundheitlicher Wert: Mit seinen ätherischen Ölen und Bitterstoffen kann er innerlich und äußerlich als Heilkraut angewendet werden. Außerdem bietet er Vitamin C, Kalium, Gerbstoffe und Saponine. Gegen Husten, Durchfall, bei Blasen- und Nierenerkrankungen hilft er und wirkt äußerlich bei Hautproblemen, Wunden und Entzündungen.